Die Regale der Mobilfunkanbieter füllen sich langsam, aber stetig mit Windows-Mobile-6.5-Geräten. Neben dem HTC HD2 und dem Touch 2 hat LG das GM750 auf den Markt gebracht. Das war aber noch nicht alles, Samsung zum Beispiel verkauft die Modelle Giorgio Armani B7620 und Omnia II. Sony Ericsson geht mit dem Xperia X2 ins Rennen. Doch die drei letztgenannten Telefone spielen in einer anderen Klasse – zumindest preislich.
Das GM750 lässt sich eher mit dem Touch 2 vergleichen – zumindest in Bezug auf Ausstattung und Preis, der fast identisch ist. Beide Mobiltelefone bieten HSDPA, WLAN und GPS. Nur die Kamera löst beim GN750 mit 5 Megapixeln statt mit 3,2 Megapixeln wie beim Touch 2 auf. Wie sich die Geräte noch unterscheiden und was das GN750 taugt, muss der folgende Test zeigen.
Design
Laut Datenblatt ist das GM750 1,3 Zentimeter dünn, aber es wirkt dicker. Nachmessen bestätigt natürlich die Angaben des Datenblatts. Durch die stark abgerundeten Kanten und die Chromverzierung an den Seiten wirkt das Handy eben dicker, als es ist – im direkten Vergleich mit dem Apple-Handy sogar deutlich dicker. Aber dem Anschein zum Trotz liegt das LG-Handy hervorragend in der Hand und passt problemlos in jede Hosentasche. Sogar besser als das iPhone, denn es ist kürzer und schmaler.
Aufgrund der geringeren Abmessungen ist auch das Display kleiner. Es misst 3,0 Zoll in der Diagonale. Zudem arbeitet der Touchscreen resistiv und nicht kapazitiv – typisch für Windows Mobile. Aufgrund dieser Technik wirkt die komplette Oberfläche, als wäre sie von einer dünnen Folie überzogen. Das sieht im Vergleich zu den Echtglasdisplays von iPhone, HTC Hero oder HD2 weniger wertig aus. Daneben scheint sich diese Folie negativ auf die Brillanz der Anzeige auszuwirken – Bilder sehen etwas gräulich, ja fast schon verwaschen aus. Dafür kostet das GM750 nur etwa die Hälfte – das muss man auch bedenken.
Oben rechts neben dem LG-Logo befindet sich die Linse der zweiten Kamera, die für Videotelefonie gedacht ist. Unterhalb des Displays sitzen zwei Soft-Touch-Tasten mit den üblichen Telefonhörer-Symbolen. Besonders hier fällt auf, dass LG das haptische Feedback per Vibration erstklassig integriert hat: Auf Anhieb denkt man, es handle sich um mechanische Tasten. An anderer Stelle allerdings, etwa beim Drehen des Displayinhalts durch Rotation des Geräts, empfindet man die Vibration als zu lang und aufdringlich.
Zwischen den beiden Tasten gibt es einen hervorstehenden, mechanischen OK-Knopf, der gleichzeitig als kleines Touchpad fungiert: Wie bei einem Notebook kann man durch das Verschieben des Daumens oder Fingers einen Mauszeiger steuern. Das hilft zum Beispiel beim Browsen im Web, um kleine Links im Text zu treffen. Wer will, dass das Touchpad in allen Anwendungen arbeitet, muss diese option nur in den Systemeinstellungen unter Optischer Joystick setzen. Dann kann das Pad auch im Hauptmenü oder in Programmen wie Excel eingesetzt werde. Warum ist das nicht voreingestellt? Insgesamt funktioniert das Mini-Touchpad gut, aber beim BlackBerry Bold 9700 macht es einen besseren Eindruck.
Apropos Eingabe, den von früheren Windows-Mobile-Versionen bekannten Stift gibt es immer noch. Bei LG hat er keinen Platz im Gehäuse gefunden. Stattdessen kann man ihn mit einer Kordel oben links ans am Gehäuse hängen. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis er verloren geht – oder in einer Schreibtischschublade verschwindet.
Seitlich bietet das GN750 rechts eine Kamera- und eine Übersicht-Taste sowie hinter einer kleinen Klappe einen Micro-SD-Speicherkartenslot. Oben sitzt die Taste für Ein/Aus und Tastensperre, rechts ein Wippschalter zur Regelung der Lautstärke. Ebenfalls auf der rechten Seite findet sich ein Micro-USB-Anschluss hinter einer kleinen Klappe. Leider dient er auch als Audioausgang. Eine Klinkenbuchse gibt es also nicht, und wer Standardkopfhörer anschließen möchte, benötigt einen Adapter.
Die Rückseite besteht aus schwarzem Kunststoff und ist mit einem unauffälligen Muster bedruckt. Das könnte ganz gut aussehen, wirkt aber aufgrund der Materialauswahl etwas billig. Noch dazu zieht das Handy nicht nur vorne, sondern auch hinten Dreck und Fingerabdrücke an wie ein Magnet. Oben rechts auf der Rückseite sitzt die Linse der 5-Megapixel-Kamera samt einem kleinen Spiegel für Selbstporträts. Eine Foto-LED oder gar einen Xenon-Blitz gibt es nicht
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